
Svenja Nette
Sie ist gar nicht von hier, sondern aus Bielefeld und vor drei Jahren eher ungeplant in Berlin hängengeblieben. Svenja arbeitet im Prinzessinnengarten und erkundet das schön platte Brandenburger Umland.
Ein besonderes Interesse von dir ist »Nachhaltigkeit«. Was bedeutet das für deine Erkundungen in Brandenburg und in den Berliner Randgebieten?
Berlin ist so voll von tollen Dingen, dass man hier manchmal etwas versuppt und versäumt über den Tellerrand zu schauen. Wenn ich rausfahre, schaue ich mir gerne an, was für tolle Gegenden, Initiativen und Menschen es hier im Umland gibt, die alte Höfe wieder zum Leben erwecken, sich mit verlorenen Saatgutsorten auseinandersetzen oder die Städter auf’s Land locken wollen, damit die besser verstehen, wo und wie ihre Lebensmittel eigentlich entstehen.
Ein besonders erheiterndes Erlebnis in Brandenburg?
Herauszufinden, dass das beste Café von Müncheberg Teil des örtlichen Altersheimes ist. Clever.
Ein noch unbesuchter Ort in Brandenburg auf deiner Wunschliste?
Eines Tages steige ich in die Heidekrautbahn und steige vor der polnischen Grenze aus, um dort ein wenig im Grenzgebiet herumzustromern. Ich mag den Zug total gern, weil von polnischem Arbeiter auf Feierabend bis Reitstallmädchen, Festivalgängern und Grenzhändlern alles dabei ist. Die Schaffner sind immer nett, Kaffee gibt’s auch für 80 cent und der Fahrkartenautomat funktioniert fast nie. Nur weiter als Müncheberg saß ich noch nie drin, frage mich aber immer, was dann noch kommt.
Regenjacke oder Regenschirm?
Immer Regenjacke, man braucht ja zwei Hände um Fahrrad zu fahren, Äpfel zu ernten oder um sich das Picknick einzuverleiben.
Zukunftswerkstatt Arbeitspferde in Dahmsdorf
Seit 2006 arbeitet Carmen Becker mit eigenen Arbeitspferden im Gemüsebau. Auf dem Waldpferde-Hof hier in Dahmsdorf gehen die rheinisch-deutschen Kaltblüter vor traditioneller ebenso wie vor moderner Pferdezugtechnik. Pferdeeinsatz in der Landwirtschaft ist wieder von Interesse, …
mehr lesenDer VERN – ein Plädoyer für die Artenvielfalt
Die Straße führt vorbei am Eierverkäufer und dort ist auch der Bäcker. Gegenüber liegt der Verein zur Erhaltung und Rekultivierung von Nutzpflanzen (VERN e. V.). Ländlicher geht’s nicht als hier in Greiffenberg. Ich biege in den Hof ein, umsäumt von Backsteingebäuden, und stehe vor dem Schau- und Vermehrungsgarten.
mehr lesenImkerei auf dem »StadtGut Blankenfelde«
Einen Euro hat das »StadtGut Blankenfelde« gekostet, als es 2002 vom Verein »Natur & Kultur« gekauft wurde. Genutzt wurde es in seiner langen Geschichte auf verschiedenste Weise. Heute ist hier neben einem Naturschutzverein und anderen Institutionen auch Imker Olaf Nils Dube tätig.
mehr lesenDie Keimzelle – ein Ort für Sorten, die hart im Nehmen sind
»Hier gibt es den letzten Frost im Juni, und den ersten im September«, sagt Eve. Trotzdem ernten die beiden hier Saatgut für kommende Generationen von 120 Gemüsesorten, Blumen und Kräutern. Viele davon sind wenig bekannt oder gerade erst wieder entdeckt. Als ich durch den Schaugarten gehe, haut es mich schier um:
mehr lesenSkurriler Charme – unterwegs in Alt-Lübars
Lübars ist auf Grund seiner Geschichte ein kleines Reservat geworden. Innerhalb des eingemauerten Westberlins war es so ziemlich die einzige landwirtschaftliche Enklave in der Stadt und ganze Schuljahrgänge fuhren hierher auf ihren Ausflügen, um Bauern bei der Arbeit zuzuschauen.
mehr lesenNachdenken über unsere Lebensmittelproduktion – Ökodorf Brodowin
Egal in welchen Bioladen in Berlin man geht, man findet immer wieder Milchprodukte und andere Lebensmittel aus Brodowin. Das ist kein Hof, sondern gleich ein ganzes Ökodorf im Norden von Berlin. Nach der Wende haben sich hier Bauern … zusammengeschlossen und produzieren große Mengen an Gemüse, Fleisch- und Milchprodukten.
mehr lesenForaging Tour im Grunewald und anderswo
So lange ich Jon kenne, ist er ein wandelndes Lexikon. Ganz besonders über alles, was wild wächst und essbar ist, egal ob Pilze, unbekanntes Obst oder Wildgemüse. Zu Geburtstagen verschenkt er Schlehenwein, Wunderlauchpesto oder Birkenpech. Seit einiger Zeit teilt er diese Erfahrung auch mit Menschen…
mehr lesen2.000 Quadratmeter – der Weltacker
Sieht gar nicht so groß aus, dieser Streifen Land. 2.000 Quadratmeter, hier, in Sichtweite der Havel, wahnsinnig lang und vergleichsweise schmal. Er stellt dar, wie viel Ackerfläche für mich auf der Welt zur Verfügung steht. Ich stehe am »Weltacker« vom »Speisegut«, einem solidarischen Landwirtschaftsprojekt …
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