Wir haben heute eine weitere Lademöglichkeit unseres E-Cars ausprobiert: Das gemütliche Laden an der heimischen Steckdose. Bis zur vollen Ladung sind es acht bis neun Stunden. Perfekt für die Nacht. Dieses langsame Laden ist die energiesparendste Variante: Es wird kaum Wärme erzeugt und ganz nebenbei schont es auch noch die Batterie des Autos. Für die Nutzung des E-Cars im Alltag zwischen Arbeitsstätte, Einkaufen und Kindersport sehr passend.

Der Weg hin zum Ausflugsziel und wieder zurück ist nur ein Puzzlestück im Gesamtbild von nachhaltigem Reisen. Ein weiteres Puzzlestück ist das Ausflugsziel selbst. Ein Ort in der Wüste scheint uns passend für einen Test. Wir fahren in die Wüste Kunersdorf – den Namen hat der idyllische Landstrich in der Nähe des Oderbruch nicht wegen seiner Landschaft, sondern schon seit fast 400 Jahren, als der Dreißigjährige Krieg dort »wüstete«. Direkt dahinter liegt das Dorf Wulkow.

Hier haben sich sehr engagierte Menschen direkt nach der Wende zu einem Verein zusammen geschlossen und einen alten Getreidespeicher wieder in Schuss gebracht. Es wurde nach ökologischen Richtlinien gebaut, mit im Boot war und ist ein Spezialist für Lehmbau. Uns empfängt ein unglaubliches Raumklima, das bis in unsere Augen wirkt: Eine angenehme Wärme mit genau der richtigen Feuchtigkeit offenbart sich in Zimmern mit ockerfarbenen, rötlichen und erdbraunen Wänden.

Auf dem Gelände steht außerdem ein »Domespace«. Dieser ufoähnliche Bau aus Holz und ein paar Schrauben wurde von dem Architekten Patrick Marsilli und dem belgischen Konstrukteur Ivo van Gils an der französischen Atlantikküste entwickelt. Hier wurde ökologisches Bauen um- und eine Pflanzenkläranlage gleich daneben gesetzt. Ein geschlossener Kreislauf.

Unser Fazit für einen weiteren Tag mit dem E-Car: Den Ökospeicher Wulkow hätten wir auch mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreicht, allerdings in zweieinhalb Stunden anstatt in einer Stunde mit dem E-Car. In diesem Fall haben wir uns der eigenen Bequemlichkeit unterworfen. Darf auch sein. Viel wichtiger an diesem Tag ist das Erlebnis, dass Menschen, die eine Vision vom ganzheitlichen Bauen haben diese Schritt für Schritt und in allen Aspekten zusammen mit vielen helfenden Händen zu einem beeindruckenden Ort umgesetzt haben.