
Juliane Rau
Juliane studierte Interkulturelle Kommunikation in Frankfurt (Oder), lebt aber in Berlin. Sie hat sich auf ihrem Balkon, ihr ganz persönliches kleines Miniparadies erschaffen. Ihre Leidenschaft fürs Ballett hat sie erst vor kurzer Zeit entdeckt.
Du schreibst über Frankfurt (Oder) und Słubice – was verbindet dich mit diesen Orten?
Zu allererst mein Studium. Erst durch den Beginn meines Studiums in Frankfurt (Oder) begann ich die Stadt, Słubice und auch Polen im Ganzen zu erkunden. Inzwischen habe ich aber auch Freunde dort gefunden und eine ganz persönliche Beziehung zu manchen Orten auf beiden Seiten der Oder aufgebaut. Ich werde wohl auch nach Ende meines Studium wiederkommen.
Wenn ein Fremder dich über die Stadt und die Region befragt, was fällt dir als erstes ein?
Mich fasziniert, wie sehr ich in der Region Europa spüre und lebe. Wenn ich von Frankfurt (Oder) nach Słubice gehe, habe ich nicht mehr das Gefühl, eine Grenze zu überschreiten. Von Polen nach Deutschland und wieder zurück. Das geht so schnell und passiert mitunter unbemerkt. Nur die Oder erinnert noch an den Übergang. Ich versuche mir das hin und wieder bewusst zu machen. Denn hier funktioniert Europa doch schon ganz gut. Auch wenn das vor Ort so mancher anders sehen will, ja, sich gegen dieses Funktionieren wehrt.
Deine seltsamste Begegnung in der Stadt?
Seltsam? Naja, etwas seltsam, aber liebenswert ist eine Statue am Straßenrand im Stadtzentrum. Sofort will ich von den Bremer Stadtmusikanten sprechen. Quasi die Frankfurter Stadtmusikanten. Von unten nach oben: Nilpferd, Bär, Ziege, Hase und Vogel bilden das übereinander gestapelte Quintett. Merkwürdig sind sie, weil sie irgendwie verloren wirken. So direkt an der vierspurigen Karl-Marx-Straße. Die märchenhafte Umgebung fehlt. Trotzdem ein willkommenes Kuriosum auf der Suche nach den vielen kleinen Details, die Frankfurt (Oder) doch besonders machen.
Angenommen, in 20 Jahren fragt dich jemand: »Wie ist denn die Oder, der Fluss?« Was antwortest du?
Sie hat so viele Gesichter, die Oder. Zwar ist sie immer irgendwie aufgeregt, hektisch und in Eile. Trotzdem wirkt die Oberfläche an so manchem sonnigen Morgen beruhigend auf den Betrachter. Im Winter kann sie nach längeren Kälteperioden geradezu kunstvoll daher kommen. Viele kleine runde Eisschollen begleiten sie dann an Frankfurt (Oder) und Słubice vorbei.
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Kein »Polenmarkt« sondern ein Markt im wörtlichen Sinn: Der »Bazar« im nördlichen Teil von Słubice, nahe des Stadtzentrums in der Mikolaja Kopernika, dient der Versorgung der regionalen Bevölkerung und ist der perfekte Ort um Lebensmittel und Getränke für den nächsten Abschnitt der Radtour zu kaufen.
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Das Bauprojekt der 1920er Jahre setzt architektonische Akzente und ist ein Beispiel detaillierter Stadtplanung mit Häusern, Straßen, Gärten und öffentlichen Plätzen. Dieses kunstvolle urbane Gesamtkonzept der Paulinenhofsiedlung war herausragendend für seine Zeit und dessen Idee wäre es wohl auch heute noch.
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Schuffi hatte seinen Sanitär-Betrieb schon immer in einer Halle auf dem Gelände an der Goepelstraße. Eines Tages wurde er vom Vermieter vor die Entscheidung gestellt, entweder umzuziehen oder eine zweite riesenhafte Halle dazu zu mieten. So entstand Schuffis Trödelhalle.
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