
Nadine Förster
Nadine Förster, deren Vorfahren mütterlicherseits aus Thüringen stammen, wurde das Reisen praktisch in die Wiege gelegt. So verwundert es auch nicht, dass das erste Studium ein Tourismusstudium war, das die Autorin auf Reisen rund um die Welt führte. Mit Feingespür für das Leben und regionale Besonderheiten liebt sie es nun, ihre zahlreichen Erlebnisse und Abenteuer in Texten aufzuarbeiten.
Welche regionale Besonderheit schätzt du in Thüringen besonders?
Ich liebe Thüringer Klöße. Bis heute macht meine Mutter sich jeden Sonntag die Arbeit, für die Familie einen leckeren Braten zu schmoren, bei dem Thüringer Klöße auf keinen Fall fehlen dürfen. Ich ziehe Klöße jeder anderen Kartoffelspeise vor, was mich für meine meist norddeutschen Freunde zu einem echten Exoten macht.
Du bist in Thüringen geboren. Wo ist der Lieblingsort deiner Kindheit?
Früher habe ich fast alle Ferien, bei meinen Großeltern in Breitenbach bei Schleusingen verbracht. Das war die schönste Zeit, da es dort zwischen der Tischlerwerkstatt meines Opas und den Wäldern, Wiesen und Bächen immer was zu erleben gab. Wir waren den ganzen Tag draußen und haben die Gegend und die umliegenden Gehöfte erkundet. Es gab viele Tiere wie Katzen, Hühner, Pfauen und andere Vögel. Und irgendwie lag stets etwas Spannendes in der Luft.
Warum ist Thüringen ein wunderbarer Platz zum Leben?
Gerade im Thüringer Wald findet sich noch heute ein weitgehend intaktes Dorfleben. Dazu gehört auch das Einkehren ins Wirtshaus, wo man gesellig zusammenkommt. Am besten gefallen mir die Waldgaststätten, zu denen man einen Ausflug macht, gemeinsam ein deftiges Rostbrädl isst und die Zeit gemütlich verstreichen lässt. In Breitenbach gab es oberhalb des Dorfes früher das Blockhaus. Für mich ein echter Sehnsuchtsort, wenn ich an das Leben in Thüringen zurückdenke.
Wie tickt er so, der echte Thüringer?
Als ich als Kind zuhause auf Rügen war, sollte ich für Nachbarn, Freunde und Bekannte immer jodeln. Wenn ich in Thüringen zu Besuch war, galt ich als das Kind von der See. Schon als kleiner Mensch wusste ich, dass ich mit meiner Mischung aus Rügener und Thüringer irgendwie etwas Besonderes war. Da ich ja aber nur ein halber »Schluchtenjodler« bin, ist der echte Thüringer für mich relativ schwierig einzuschätzen. Generell ist er jedoch heimatverbunden, bodenständig und bereit Neues zu wagen. Nicht umsonst lebten berühmte Persönlichkeiten wie Goethe, Schiller, Bach und Luther in diesem geschichtsträchtigen Landstrich. Und darauf ist auch der halbe »Fischkopp« in mir sehr stolz.
Klüschen Hagis – legendenumwobene Kapelle im Eichsfeld
Wundersame Ereignisse um ein Marienbild führten zur Gründung der Kirche in den Wäldern nahe der Burg Gleichenstein. Mit Errichtung der Kapelle verwandelte sich die geheimnisvolle Lichtung samt vermeintlicher Heilquelle in einen Fürbittort für Generationen von gläubigen Eichsfeldern.
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Der amerikanische Maler und Grafiker Lyonel Grafiker war während seiner Lehrtätigkeit in Weimar (1919 bis 1925) gern im Weimarer Umland unterwegs.
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