
Gastautor/innen
Unsere Gastautoren für Mitteldeutschland sind Experten auf ihrem Gebiet und wollen dieses Wissen gern teilen. Sie schreiben hier über besondere Orte und Initiativen, sie blicken zurück in die Geschichte der Reformation oder nach vorn auf aktuelle Ereignisse, oder sie erzählen ihre ganz persönliche Geschichte.
Zwischen Männermacht und schönen Frauen – der Naumburger Dom
Der Naumburger Dom ist Ursprungsort des evangelischen Bischofsamts und Heimstatt beeindruckender Frauengestalten. Steinerne Mienen treffen auf ein umwerfendes Lächeln, Machtspiele auf Lebenshingabe, mittelalterliche Figuren auf moderne Fensterkunst. Ein hölzerner Luther hat sich eingeschlichen.
mehr lesenDas Erbe Johannes Falks in Weimar – soziales Engagement für Mitmenschen
Der Laienprediger Johannes Daniel Falk war nicht nur Urheber des bekannten Dreifeiertagsliedes »O du fröhliche«, sondern auch Initiator einer modernen Jugendsozialarbeit und Waisenfürsorge nach den napolenonischen Kriegen. Ein Verein in Weimar folgt seinem Beispiel bis heute und ehrt Falks Andenken.
mehr lesen»As SLow aS Possible« – Halberstadt »entschleunigt« mit John Cage
Insgesamt 639 Jahre werden vergehen bis zum letzten Klang des Orgelstückes: »So langsam wie möglich« von John Cage (1912-1992) in der Halberstädter Burchardikirche vergehen. Der nächste Klangwechsel findet am 5. September 2020 statt. Man muss nach Halberstadt fahren.
mehr lesenRefugium und Hort der Bildung – der Innenhof des Collegium Jenense
Am Fuße des Jentower mitten in der quirrligen Stadt: Glasfassaden und Beton bestimmen das Stadtbild in diesem Teil von Jena. Bis man durch den Torbogen in der Kollegiengasse Nr. 10 läuft. Der stille Innenhof des Collegium Jenense ist Gründungsort der Universität.
mehr lesen»Ah« und »Oh« vor Tübkes Weltbild im Panorama Museum
Im Bildsaal des Panorama Museums in Bad Frankenhausen befindet sich das monumentale Werk, man kann fast sagen: das »Weltbild« des Künstlers Werner Tübke. Über 3.000 Figuren und 75 Symbole finden sich in archetypischen Szenen der Menschheit. Die Besucher tauchen selbst ein in das Bild.
mehr lesenBewegtes Wasser im Taufbrunnen der St. Petri Kirche in Eisleben
In der Taufkirche von Martin Luther ist ein Taufbrunnen mit sich bewegendem Wasser entstanden. Der komplette Boden wurde neu eingezogen. Wellenförmige Rillen im Boden symbolisieren, dass Taufe kein geradliniger Weg ist. Immer mehr Menschen besuchen die St. Petri Kirche und in Eisleben entwickelt sich eine Identifikation mit der Kirche.
mehr lesenAus dem Wochenbett direkt zum Taufstein – Luthers Geburtshaus in Eisleben
Im Mittelalter gehörte die Taufe zum Leben dazu wie die Geburt. Vermutlich war es so, dass der Vater vom Geburtshaus Martin Luthers am 11. November 1483 die Straße hoch zur St. Petri Kirche lief und den Priester rausklopfte, um ihm mitzuteilen, dass sein Sohn jetzt da sei und getauft werden müsse.
mehr lesenStadtkirche St. Marien – wie hat Katharina von Bora es hierher geschafft?
»Wo liegt sie denn nun wirklich, die Katharina von Bora?« Das ist meist die erste Frage aus der Gruppe, wenn wir vor der Grabplatte an der Wand in der Stadtkirche St. Marien stehen. Es ist offensichtlich, dass das eigentliche Grab nicht direkt hinter der Platte liegen kann.
mehr lesenLutherische Liturgie in Reinform in der Kreuzkirche
In der über 800 Jahre alten Kreuzkirche in Dresden mit ihren Musikern und dem weltbekannten Kreuzchor ist bis heute ein wichtiger und sehr lebendiger Ort evangelischer Kirchenmusik zu finden. Der Ursprung liegt lange vor der Zeit der Reformation.
mehr lesenKirchenräume zwischen Stadt und Hof – die Schlosskapelle im Residenzschloss
Die Entwicklung der Reformation und ihre architektonischen und musikalischen Spuren war am Sächsischen Hof dem unwägbaren Lauf der Geschichte ausgesetzt. Wo die evangelische Kirchenmusik ihre erste Hochblüte hatte, fand später der Abriss der Schlosskapelle statt. Heute steht dort ein Neubau in altem Gewand.
mehr lesenGemeinsam stärker – und der Fürst ist der Stärkste
Von Schloss Hartenfels in Torgau aus stützten die Wettiner und ganz besonders Kurfürst Friedrich der Weise die Reformatoren in Wittenberg. Man kann sagen, dass sich die Reformation ohne diese Verknüpfung mit der weltlichen Macht der Fürsten wohl nicht so schnell und so weit ausgebreitet hätte. Wo aber verstecken sich die wahren Zeichen der Stärke?
mehr lesenWurzeln und Flügel – eine Reise zu den eigenen Werten in Torgau
Wie war das nochmal, wenn wir als Kinder zur Mutter in die Küche kamen? Warum war der Topf auf dem Herd so interessant? Und dann der Schrank im Schlafzimmer – der war tabu, besonders vor Weihnachten. Im Haus in der Wintergrüne 2 in Torgau sind das nur einige von vielen Fragen, zu denen sich Besucher austauschen.
mehr lesen»Wir sind hier und wir bleiben hier« – Festung Mark in Magdeburg
Magdeburg bringt einen gewissen Trotz mit. Es hat allen Grund dazu, musste sich die Stadt doch schon in ihrer frühen Geschichte zur Wehr setzen und Widerstand leisten. Als die sie 1524 evangelisch wurde, folgte 23 Jahre später die Reichsacht des Kaisers. Mehrmals wurde die Stadt zerstört. Ein Ort, der für mich dieses Gefühl des Widerstands verkörpert, ist die Festung Mark.
mehr lesenDomplatz von Magdeburg – historisches Zentrum und Bühne der Stadt
Das Pflaster des Domplatzes ist nass und glänzt im Scheinwerferlicht. Eine Flagge flattert im Wind und durch ihre Farben hindurch zeichnet sich die Silhouette des Magdeburger Doms ab. Er liegt mitten im Zentrum der Stadt und hat mit den umliegenden Gebäuden etwas freiheitlich-pathetisches an sich.
mehr lesenAblassautomaten für die Sünden des Alltags
Die Geschichte lautet so: Johann Tetzel, der umtriebige Ablassprediger, weilte Anfang des 16. Jahrhunderts in Jüterbog. Hans von Hake kaufte einen Ablass für zukünftige Sünden und überfiel Tetzel am nächsten Tag. Inspiriert von dieser Absurdität gestalten fünf Illustratoren Ablassbriefe für die Sünden des heutigen Alltags.
mehr lesenEine Zeit innerer und äußerer Ruhe – Pilgerweg Loccum – Volkenroda
Eine Wanderung auf dem Pilgerweg von Loccum – Volkenroda führt im Abschnitt in Thüringen durch Gebiete mit besonderer kulturhistorischer Bedeutung. Die Wanderung ermöglicht eine Zeit innerer und äußerer Ruhe, eine Auszeit ohne Email und Internet und die Klöster entlang des Wegs bieten einen geschützten Raum dafür.
mehr lesenNeues wagen und in alten Schubladen kramen – das Biocafé Kunst + Kram
Petra Schneider betreibt das Biocafé »Kunst + Kram« in der Ratsstraße in der Altstadt von Mühlhausen. Sie hat immer wieder Neues gewagt, das Café ist eines dieser Projekte. In den gemütlichen Räumen und im Hofgarten gibt es Leckeres aus 100% Bio und Krimskrams in alten Schubladen.
mehr lesen»Wir treffen uns am Händel« gegenüber der Marienkirche von Halle
Händel schaut über die Marktbuden hinweg auf die Marktkirche »Unser Lieben Frauen«, die auch Marienkirche genannt wird. In den zwei vorderen »Hausmannstürmen« wohnte noch bis 1916 ein Türmer. Man erzählt sich, dass seine Tochter auf der Brücke zwischen den Türmen eine Schaukel gehabt habe.
mehr lesenWege und Wendungen der Reformation – St. Michael im Zentrum von Jena
Gerade noch rechtzeitig vor der Eröffnung der Universität Jena wurde die Stadtkirche St. Michael mit ihrem markanten Turm im Zentrum von Jena im Jahr 1557 fertig gestellt. Hier predigte schon Martin Luther – hätte er in de Zukunft schauen können, wäre ihm vielleicht flau im Magen geworden.
mehr lesenKanzel der Zwei-Reiche-Lehre – die Stadtkirche in Weimar
Die Stadtkirche St. Peter und Paul, im Volksmund Herderkirche genannt, ist eine der wesentlichen Wegmarken der Reformation. Hier predigte Martin Luther seine Obrigkeitslehre und Zwei-Reiche-Lehre maßgeblich von der Kanzel herab. Mit dieser Lehre von der Obrigkeit trennte er im ausgehenden Mittelalter erstmalig die damals noch enge Verknüpfung von weltlichem und göttlichem Reich.
mehr lesenAm Anfang war das Wort – die Schriftensammlung Georg III. in Dessau
Einige Stücke aus der Büchersammlung des »Reformationsfürsten«, die als eine der bedeutendsten Sammlungen Europas gilt, sind in der Wissenschaftlichen Bibliothek der Anhaltischen Landesbücherei Dessau archiviert. Darunter viele originale Abschriften des Römerbriefs aus der Feder von Martin Luther und die sogenannte »Prachtbibel«.
mehr lesenAuf der Wartburg nahm die Bibel in deutscher Sprache ihren Lauf
Sie hat Strahlkraft, sie ist schön anzusehen und sie begegnet einem auf vielen Büchern – die Wartburg. Diese Wirkung merkt man als Eisenacher auch in ganz alltäglichen Situationen. Sie ist ein Zeichen dafür, dass man wieder zu Hause ist. Und dann ist sie natürlich auch Ausflugsziel für die Familie.
mehr lesenDer Wind in den Weiden am Grasteich von Kloster Volkenroda
In der Nähe von Kloster Volkenroda gibt es ein paar verwunschene Teiche, die eine sehr beruhigende Wirkung haben. Sie wurden im 12. Jahrhundert von den Zisterziensermönchen des Klosters für die Fischzucht angelegt. Heute sind sie sehr verwildert, der Grasteich ist besonders zugewachsen.
mehr lesenEin Spaziergang von Reichardts Garten zur Burg Giebichenstein
Ich wähle den unteren Weg durch den Park und gehe über den Wasserweg hinunter zur Saale. Dort geht es links entlang weiter. Über der Kröllwitzer Brücke thront die Ruine der Burg Giebichenstein. Hier genießt man einen wunderbaren Ausblick über die Saale und sieht moderne Kunst, schaut man nach unten auf das Gelände der Unterburg.
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