Einstecken, Laden, Abstöpseln und Losfahren – heute steht der Stresstest auf dem Programm: Wir sind von engagierten Leuten im Ruhner Land in die Prignitz eingeladen worden, 170 Kilometer entfernt von Berlin. Wir versprechen uns davon wirkliche Entdeckungen: Erstens hängt dieser Landstrich irgendwo zwischen Berlin und Hamburg. Und das nicht erst seit Heute – Pseudoerneuerungen der ländlichen Struktur in den letzten hundert Jahren haben diese Stelle auf der Landkarte ebenso übersehen wie breit ausgetretene Wege des Tourismus. Ein weißer Fleck? Am Ende des Tages werden wir mehr wissen.
Zweitens ist diese Strecke eine echte Herausforderung für unseren Nissan LEAF. Die maximale Reichweite der Batterie liegt bei 160 Kilometern. Da müssen wir auf jeden Fall Zwischenaufladen einplanen. Neuruppin hat da seit letzter Woche die Nase vorn: Eine Schnellladesäule, die unserer Batterie innerhalb von schlappen 40 Minuten wieder auf die Sprünge und uns damit weiter in die Prignitz verhilft.
Und was erleben wir auf dem Weg? Bis Neuruppin läuft alles gut – nach dem Zwischenstopp dann der Schreck: Bei einer Umleitung errechnet uns das Navi 120 Kilometer anstatt wie geplant 80 Kilometer bis zu unserem Ausflugsziel. Das ist nicht fair! Ein »Spiel« hilft uns aus der Patsche: Auf dem Display wachsen bei besonders stromsparendem Fahren kleine »Bäumchen«. Auf dem Weg über die Landstraße entsteht vor unseren Augen ein digitaler Wald. Wir gleiten mit ausreichender Reichweite für den Rückweg in den Hof in Bresch ein.
Und dann das i-Tüpfelchen im Ruhner Land: Unglaublich nette Menschen, die uns ihre persönlichen Orte des Lebens und Feierns zeigen, eingebettet in eine sehr ursprüngliche Landschaft mit ursprünglichen Dörfern. Ein Ort zum Entspannen!
Unser Fazit für Ausflüge mit dem E-Car in entlegene Regionen: Was wir uns als Städter immer wieder für unsere Freizeit wünschen – Abschalten und Entschleunigung – bringt uns das E-Car mit etwas Routine mit elektrischem Fahren für den Weg dorthin gleich mit. Höher, schneller, weiter ist damit (noch) nicht zu machen. Warum also nicht die Landschaft bei lautlosen 75 Kilometern pro Stunde genießen und sich über neue Begegnungen bei Lademöglichkeiten in Autohäusern und erstaunten Dorfbewohnern freuen? Und mit einer Übernachtung wird das Ganze zur runden Sache.