Janet Lindemann
Janet Lindemann lebt mit ihrer Familie im Ostseebad Sellin auf der Insel Rügen. Sie arbeitet als Autorin, Journalistin und Fotografin. Aus ihrer großen Leidenschaft, dem Schreiben, Malen und Fotografieren für Kinder, sind die ersten Kinderbücher im eigenen Verlag entstanden.
Du bist auf Rügen geboren, aufgewachsen und geblieben. Was bedeutet Heimat für dich?
Meine Heimat ist das Meer, der Strand, der Wald, die Familie, die Freunde. Doch um rundum glücklich zu sein und um neue Impulse für die eigene Arbeit zu gewinnen, brauche ich hin und wieder auch mal das quirlige Großstadtleben. Auch dort kann bei einem Inselkind Heimatgefühl aufkommen – bei einer guten Tasse Kaffee und Pflaumenstreuselkuchen in einem bunten Ladenlokal mit lieben Kollegen und Freunden.
Du arbeitest viel mit Kindern zusammen, schreibst Kinderbücher, spielst Theater. Was hat die Insel Rügen Kindern zu bieten?
Die Insel Rügen ist eine Familieninsel. Hier gibt es Buddelkästen mit feinem, weißen Sand direkt am Wasser, Strände mit versteinerten Tintenfischen, Seeigeln und Korallen, Felsen aus Kreide, Baumhöhlen, Sandkuhlen, grüne Zelte aus Buchenzweigen, Bauernhöfe, Dampfloks und Schiffe. Außerdem gibt es eine Vielzahl von Abenteuerspielplätzen, Ausstellungszentren und Museen quer über die ganze Insel verteilt, die spezielle Programme und Führungen für Kinder entwickelt haben. Es gibt für mich keinen schöneren Ort, meine Kinder aufwachsen zu sehen.
Aus Kindersicht, was lieben besonders deine Kinder an ihrer Insel?
Meine zehnjährige Tochter liebt den Putbusser Park mit dem Wildgehege und das fürstliche Theater am Markt. Die Siebenjährige verbringt ihre schulfreie Zeit am liebsten mit dem Erforschen von Kleinstlebewesen, die an Bäumen und unter Steinen krabbeln. Der Zweijährige würde am liebsten den ganzen Tag mit dem Rasenden Roland von Sellin nach Putbus und Göhren fahren.
Wie ist er so, der/die echte Rüganer/in?
Dem echten Rüganer werden oft eine norddeutsche Verschwiegenheit und ein großes Herz nachgesagt. Viele haben die Insel seit Jahrzehnten nicht verlassen. Manche noch nie. Eine Fahrt über die Rügenbrücke wird von vielen echten Rüganern oft als Reise ins Ausland empfunden. Als zurückhaltend, wortkarg oder reisescheu würde ich mich aber nicht bezeichnen. Ganz im Gegenteil.
Von Hexenhaus und Stolpersteinen auf Hiddensee
Ein Hexenhaus auf Hiddensee, ja, das gibt es wirklich. Mit seinen 260 Jahren gehört es zu den ältesten Häusern auf der Insel und genießt Denkmalschutz. Alljährlich zum Tag des offenen Denkmals im September gewährt Hausherrin Sabine Reichwein Einlass in ihr kleines großes Reich.
mehr lesenNatur, Abenteuer und ein Baumhausgarten in Suhrendorf auf Ummanz
In dem kleinen Örtchen Suhrendorf am Schaproder Bodden könnt ihr euch wilde Schlachten auf einem Piratenschiff liefern, Kanonen auf einer Kugelbahn ins Rollen bringen oder durch den Baumhausgarten klettern.
mehr lesenEin wundersamer Ort – der Schlosspark Pansevitz
Gedankenverloren zupfe ich an einem Gänseblümchen und spaziere durch den Schlosspark Pansevitz. Selten gewordene dendrologische Schönheiten wachsen hier: Blutbuchen und die Kaukasische Flügelnuss. Mehrmals jährlich erklingen im Schatten hochgewachsener Bäume liebliche Melodien.
mehr lesenMarkttreiben in Gingst – regional und ökologisch einkaufen
Abseits vom Badetourismus befindet sich »Rügens schönste ländliche Gemeinde«. Diese Auszeichnung wurde dem Ort Gingst im stillen Westen der Insel in den Jahren 2002 und 2004 verliehen. Mit Recht. Um den Marktplatz herum gibt es eine Vielzahl fein herausgeputzter bunter Häuser.
mehr lesenEin Sommerpalast auf Hiddensee
Als »Sommerpalast« ist das weiße Haus, eigentlich die um 1880 erbaute »Villa Antoinette«, in die Geschichte eingegangen. Denn in diesem Haus spielt der Roman »Hiddensee«, den der Rostocker Autor Adolf von Wilbrandt 1910 veröffentlicht hat.
mehr lesenWilli Bergers »Schwalbennest« auf Hiddensee
Seit 1955 ist die Ostseeinsel Hiddensee das Zuhause von Heimatmaler Willi Berger. Sie ist seine Insel in dieser rastlosen Welt. Sein Atelier-Haus in den Hügeln von Kloster hat er liebevoll »Schwalbennest« genannt. Hier ist der 1922 im polnischen Bärwalde geborene Künstler noch heute aktiv und malt zwei bis drei Stunden täglich.
mehr lesenIn Tankow auf Ummanz – wo die Kraniche schlafen
Von einer massiv gezimmerten Aussichtsplattform im Örtchen Tankow auf der Insel Ummanz lässt sich der abendliche Einflug der Kraniche zu ihrem Nachtquartier in der Udarser Wiek wunderbar beobachen- ein spektakulärer Beobachtungspunkt, wenn sich der weite Himmel blutrot bis lila färbt.
mehr lesenAuf die Bäume im Hexenwald Semper
Der Hexenwald Semper befindet sich, wie es sich für einen Zauberwald gehört, gut versteckt in einem wildromantischen Waldgebiet. In der geheimnisvollen Wasserturmruine aus Feldsteinen könnte eine verwunschene Prinzessin auf ihre Erlösung warten.
mehr lesenMärchenhaftes aus dem Märchenwald Schwarbe
Der Märchenwald Schwarbe im hohen Norden der Insel Rügen ist ein Raum zum Träumen und Reisen, ein Raum, um die unzähligen Eindrücke des Alltags zu verarbeiten und der inneren Stimme zu lauschen. Zwischen dem Kap Arkona und Dranske.
mehr lesenDas Kolonial-Stübchen – das besondere Stübchen in Sellin
Fernab des hochsommerlichen Getümmels in der Wilhelmstraße und an den Sandstränden Sellins, können Inselgäste das Kolonial-Stübchen, einen Ort wie im Märchen »Tausendundeine Nacht« entdecken. Für mich ein verstecktes Paradies, ein Ort der Entschleunigung und des Innehaltens.
mehr lesenMit Ringelnatz auf Hiddensee
Der Meister des Humors – Joachim Ringelnatz – besuchte auch die kleine Insel Hiddensee. Heute gibt es viele Anekdoten über ihn und viele Orte, an denen er verweilte. Inselführerin Ute Fritsch kennt sie alle und lädt zu einem Spaziergang auf seinen Spuren ein.
mehr lesenMit dem Rad auf den Spuren Lyonel Feiningers
Nicht nur Maler Caspar David Friedrich, sondern auch der deutsch-amerikanische Karikaturist, Maler und Grafiker Lyonel Feininger (1871 bis 1956) liebte die Insel Rügen. Bevor er seine Sommermonate auf der Insel Usedom und in Deep in Pommern verbrachte, zog es ihn nach Mönchgut.
mehr lesenSpaziergang zum Leuchtfeuer Gellen auf Hiddensee
Wenn die Tagestouristen die Insel Hiddensee verlassen und die Sonne tiefer sinkt, dann lohnt ein Spaziergang von der »Hauptstadt« Vitte in der Inselmitte durch das Fischerdorf Neuendorf bis zum Leuchtfeuer Gellen im Süden.
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