In der Mitte des Ladens stehen auf und um den alten Holztisch herum unzählige Kisten mit Tomaten. Rot, Rosa, Grün, Orange, Violett, Crème, Gelb bis hin zu Schwarz. Ebenso vielfältig sind die Formen, die an Herzen, Flaschen, Eier, Kugeln oder Birnen erinnern. Exotisch und verlockend klingen die Namen der Früchte: Weißer Pfirsich, Zahnradtomate, Garden Lime, Striped Roman, Pineapple Fog, Goldene Königin, Opalska, Black Krim …

Frank Wonglorz, der junge Gärtnermeister, bestätigt: Es gibt tatsächlich tausende Sorten dieser uns vermeintlich so bekannten Frucht. Sein Gesichtsausdruck verrät, dass ihm die überraschte Reaktion des Besuchers sehr vertraut ist. Während ich mich an der Fülle der Früchte satt sehe und Appetit bekomme, betreten zwei junge Frauen den Laden. Offensichtlich sind sie ebenso beeindruckt wie ich. Frank Wonglorz kommt lächelnd mit ihnen ins Gespräch und gibt geduldig Auskunft.

Dieses Tomatenparadies liegt in Mestlin, etwa 20 Kilometer nördlich von Parchim. Circa 75 historische Tomatensorten gibt es hier. Die Mestliner Tomaten werden in Erdkultur gezogen, auf natürliche Weise, frei von Chemie, vor Krankheiten und Schädlingen geschützt, reifen sie am Strauch bis zur Ernte.

Begonnen hat alles im Jahr 2000 mit der Überlegung, sich angesichts eines ohnehin breiten gärtnerischen Angebots zu spezialisieren und damit zu profilieren. Überraschenderweise war die erste Idee, ein Fest zu feiern, um das Interesse der Kunden zu wecken und zu zeigen, wie reich an Sorten das Nachtschattengewächs ist. Das erste Tomatenfest war ein großer Erfolg und machte Gärtner und Genießer gleichermaßen auf Frank Wonglorz und seine Gärtnerei aufmerksam. Inzwischen ist das Tomatenfest, das nun jährlich Ende August begangen wird, ein echtes Highlight. Die Besucher lassen sich Pflegetipps geben, bewundern die Pflanzen oder probieren einfach die Früchte in allen Varianten, von der Tomatensuppe nach einem Familienrezept bis hin zur Tomaten-Bratwurst.

Wenn die Tomaten-Zeit vorüber ist, überwintern frostempfindliche Kübelpflanzen privater Besitzer in den Glashäusern der Gärtnerei. Dort werden sie bei optimalen Bedingungen bis ins Frühjahr hinein gepflegt. Zusätzlich hat das Gärtnerei-Team eine kleine Baumschule aufgebaut, in der Laub- und Nadelgehölze kultiviert werden.

Gut zu wissen

Gärtnerei Mestlin, Schweriner Chaussee 1, 19374 Mestlin, www.gaertnerei-mestlin.de, Tel. +49 (0)38727 8123. Öffnungszeiten: Mo. – Fr. 9 bis 18 Uhr, Sa. 9 bis 12 Uhr. Anreise: Haltestelle Mestlin, Bus (Linie 121 ab Schwerin Hbf, Linie 715 ab Lübz), Haltestelle Mestlin Schule, Bus (Linie 702 ab Parchim ZOB).

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Ein »Tomatenparadies« – die Gärtnerei in Mestlin 53.577700, 11.929700 Schweriner Chaussee 1 Mecklenburg-Vorpommern, Deutschland (Routenplaner)