Vor circa 3.500 bis 4.000 Jahren formten sich die Rügener Feuersteinfelder mithilfe von Sturm, Wasser und mächtiger Meeresströmung im Nordteil der Schmalen Heide zwischen dem heutigen Mukran und Prora. Ursprünglich stammt das Feuersteingeröll aus dem Jasmunder Kreidekliff und wurde durch Wind und Wetter freigewaschen, um dann durch Sturmfluten wieder angespült zu werden. Ein Vorgang, der mir, wenn ich die immense Größe dieser Felder (circa 40 ha) betrachte, eine Ahnung gibt, welche Naturgewalten hier einst freigesetzt wurden.
Schon als Kind bin ich oft mit meinen Eltern zu den steinzeitlichen Geröllwällen gewandert, um das riesige Meer aus grau-weißen Steinen nach kleinen Schätzen zu durchsuchen. Besonders die Hühnergötter hatten es mir damals wie heute angetan. Sie gelten als Glücksbringer und lassen sich durch das charakteristische Löchlein wunderbar als Kette tragen. Früher glaubte man, dass der Hühnergott als Beigabe im Hühnernest größere Eier bescherte.
Erdgeschichtlich sind die Rügener Feuersteinfelder ein äußerst interessanter Ort. Das Steinerne Meer, das heute von Sträuchern und Büschen gesäumt ist, steht seit 1935 unter Naturschutz. Der heutige wild-romantische Kiefernwald wurde als Küstenschutzmaßnahme angepflanzt und breitet sich immer weiter aus. Damit die Steinfelder nicht »überwalden«, werden sie von Naturschützern freigehalten. So wird die einmalige Steinlandschaft bewahrt und bietet auch zukünftigen Gästen mit ihrem bizarren Anblick ein eindrucksvolles Naturerlebnis.
Gut zu wissen
Die Feuersteinfelder liegen in der Schmalen Heide, westlich der L29 zwischen 18609 Binz OT Prora und 18546 Sassnitz OT Neu Mukran. Anreise: Mit den Buslinien 20 und 23 bis Proraner Heide. Parkplätze liegen an der L29.
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