Recht kurzfristig hatten sich unsere italienischen Freunde angekündigt. Sie würden ihre Kinder mitbringen. Carlotta war acht, Marco noch keine fünf und Leonardo gerade drei Jahre alt. Wir freuten uns sehr. Aber was konnten wir zusammen unternehmen? Wir wollten ihnen doch zeigen, wie schön es im rauen Norden sei. Ans Meer fahren? Wo sie doch am Mittelmeer lebten? Ins Museum? Ob die Kinder dazu Lust hätten? Was würde Kinder und Erwachsene gleichermaßen begeistern? Uns fiel nichts ein. Als meine Mutter eintraf und wir berichteten, antworte sie gelassen, das sei doch ganz einfach. Fahrt in den Wildpark nach Güstrow.
Gesagt, getan. Als ich ein wenig von Güstrow erzählte und natürlich erwähnte, dass dort ein prächtiges Schloss mit italienischen Stilelementen stehe, hörte Carlotta neugierig zu. In ihren Augen war zu lesen: Prinzessinnen. Das würde sie gerne sehen. Auch die Jungs waren interessiert und wollten wissen, ob Ritter da wohnten. Ich musste sie enttäuschen. Weder Ritter noch Prinzessinnen gebe es dort, dafür aber Bären, Wölfe, Luchse und noch viel mehr Tiere, die alle im Wildpark lebten. Nun war es beschlossene Sache: erst zum Schloss und dann zu den Tieren.
Wir hatten Glück mit dem Wetter und spazierten bei herrlichem Sonnenschein durch den Schlossgarten in dem der Lavendel blühend duftete. Am Schloss gefielen den Kindern am meisten die Wetterfahnen und Verzierungen auf dem Dach, wo sie einen Ritter und Vasen mit hängenden Blumen entdeckten. Dann hatte es der Kleinste sehr eilig. Wo waren denn die Tiere? Schnell zum Wildpark vor der Stadt. Im Eingangsgebäude besuchten wir zuerst den Aquatunnel. Leonardo drückte seine kleine Nase an der Scheibe platt und beobachtete still, wie über und neben ihm die Fische sorglos schwammen. Dann holten wir uns einen Bollerwagen, den die Jungs sofort eroberten. Wenig später erkundeten sie den Spielplatz am Streichelzoo. So zogen wir quer durch den Park, besuchten die Bären und Luchse und sahen schließlich auch die Wölfe von der über dem Gehege entlanggeführten Holzbrücke. Manchmal ging es über steilen Wegen nur zu Fuß weiter. Auf dem Radweg gelangten wir mit unserm Bollerwagen bis zur großen Wiese mit Raststation und Kinderspielplatz. Nach einem Eis erwuchsen den Kindern ungeahnte Kräfte, sodass wir bis zum Schluss blieben.
Gut zu wissen
Wildpark-MV.de / Natur- und Umweltpark Güstrow gGmbH, Primerburg, 18273 Güstrow, www.wildpark-mv.de, Tel. +49 (0)3843 24680. Öffnungszeiten: Der Wildpark-MV ist ganzjährig täglich geöffnet. März: 9 bis 18 Uhr, April bis Oktober: 9 – 19 Uhr, November bis Februar: 9 – 16 Uhr. Anreise: Bahnhof Priemerburg (Regionalbahn), Fußweg 1 Kilometer. Der Wildpark ist gut an das überregionale Radwegenetz angeschlossen.
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