Ich nehme es gleich vorweg: Diese Etappe hat es in sich. Von Wolin (Wollin) auf der Insel Wolin bis Świnoujście (Swinemünde) sind es zwar nur knapp 50 Kilometer, diese verlaufen aber zu einem großen Teil auf unbefestigten Sand- und Waldwegen. Du solltest dir also ausreichend Zeit nehmen, es lohnt sich! Der Weg führt durch ein sehr schönes, abwechslungsreiches und geschichtlich interessantes Gebiet Nordpolens. Offensichtlich auch ein attraktives Urlaubsgebiet für Polen.
Aber von Anfang an: Vor dem Rathaus in der Stadt Wolin findet sich das erste Schild mit dem blauen Pfeil. Bald fährt man auf einem sandigen Feldweg entlang des Stettiner Haffs. In Wapnica (Kalkofen) wartet eine Attraktion, die auch überregionale Touristen anzieht: Den fast 20 Meter tiefen Türkissee (Jezioro Turkusowe), malerisch von einem Buchenwald umstanden.
Direkt hinter Zalesie (Laatziger Ablage) bekommt man einen Einblick in die deutsch-polnische Geschichte: Die Abschussrampe der V-3 Raketen aus dem Zweiten Weltkrieg oben auf dem Hügel. Man kann sich buchstäblich vorstellen, wie die deutschen Flugzeuge über die Hügel Richtung Polen, bzw. die Frontlinie flogen. Im angeschlossenen Museum gibt es weitere Informationen.
Schließlich erreicht man Międzyzdroje (Misdroy), den Urlaubsort an der polnischen Ostsee. Hier gibt es viele Übernachtungsmöglichkeiten. Die historischen Häuser direkt an der Strandpromenade sind in unterschiedlich gutem Zustand. Die teilweise überladen bunten Verkaufsstände sind zwar Geschmackssache, aber der breite Strand lädt auf jeden Fall zu einer Pause oder zu einem ersten Bad in der Ostsee ein. Wenn du etwas mehr Zeit mitbringst, kannst du östlich der Stadt das Wisent-Schaugehege besichtigen. Eine ähnliche Zucht gibt es auf der Insel Usedom bei Dargen. Hinter Międzyzdroje geht der Weg am Ende der Promenade nach einem kurzen Schlenker in einen Waldweg über und ist wiederum gut mit dem R10-Zeichen ausgezeichnet.
So schön die Natur rechts und links des Weges ist – du musst dich darauf gefasst machen, sumpfige und je nach Wetterlage sehr sandige Streckenabschnitte bewältigen zu müssen. Kurz vor Świnoujście kannst du rechts die ehemaligen Wehranlagen besichtigen. Massive Mauern erheben sich auf der Halbinsel. Nach links kommt man zur Fähre, von dort weiter über die Grenze nach Ahlbeck.
Gut zu wissen
Die Fähre nach Świnoujście (Swinemünde) verkehrt mehrmals stündlich zum Zentrum der Stadt auf der Insel Usedom. Für Fußgänger und Fahrradfahrer kostenfrei.
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