»Papa, fahren wir heute wieder über die Fähre?« Diese Frage höre ich heute schon zum gefühlt hundertsten Male, seit ich unsere Koffer aus der Ferienwohnung zum Auto bringe. Bei der Abreise von der Insel ist es bei uns inzwischen Familientradition, in Glewitz die Fähre ans Festland zu nehmen, eine wunderbare Alternative zu Rügendamm und Rügenbrücke. Zugegeben, die beiden Brücken sind sehr komfortable Lösungen, unser Urlaubsziel zu bereisen, aber eine Schifffahrt übers Wasser macht uns doch erst so richtig bewusst, dass Rügen wirklich eine Insel ist. Und so fahren wir in den Süden der Insel Richtung Glewitz, allerdings mit gemischten Gefühlen, ein bisschen traurig, dass der Urlaub zu Ende ist, aber auch voller Vorfreude nach Hause zu kommen und gespannt auf die Fahrt mit der Fähre, die vor allem die Kinder nutzen, der Insel »Auf Wiedersehen« und »Bis bald« zu sagen.

Am Fähranleger in Glewitz angekommen, kaufen wir unser Ticket und bekommen von der netten Dame am Kartenverkauf noch den Tipp, im Restaurant am Hafen in Stahlbrode Essen zu gehen. Nur eine Handvoll Autos warten heute am Pier. Wir fahren auf die Fähre und einige Autos und Radfahrer kommen noch nach uns. Sofort steigen wir aus, um ein letztes Mal für einige Zeit die Möwen zu hören und das Meer zu riechen. Die Schranken gehen runter, der Kapitän steigt eine schmale Treppe zur Brücke hinauf, das Schiffshorn tutet. Jetzt geht es los. Der Boden vibriert, als sich die Fähre in Bewegung setzt. Aufgeregt laufen die Kinder nach ganz hinten und sehen, wie sich die Insel entfernt. Ein paar Segelboote kreuzen die Fahrrinne und auf halber Strecke kommt uns die zweite Fähre entgegen. Wir winken den Fahrgästen auf dem anderen Schiff zu und viele winken zurück. Das Festland nähert sich und rasch verabschieden wir uns von Rügen und steigen wieder ins Auto. Die Fähre rumpelt an den Kai und als die Schranke hochgeht befahren wir wieder festen Boden.

Viel zu schnell vergehen die wenigen Minuten der Überfahrt und um noch ein bisschen das Urlaubsgefühl zu wahren, folgen wir der Empfehlung der Kartenverkäuferin und besuchen das Restaurant direkt am Hafen Stahlbrode. Mit Blick aufs Wasser, die vorbeiziehenden Schiffe und am Horizont die Insel Rügen, lassen wir unseren Urlaub noch einmal Revue passieren und planen schon den nächsten Besuch.

Gut zu wissen

Rüberfahre, Glewitz, 18574 Garz, www.ruegen-faehre.de,Tel. +49 (0)3831 26810. Die Fähre von Glewitz auf Rügen nach Stahlbrode, südöstlich der Hansestadt Stralsund, überquert den 2 km breiten Strelasund und verkehrt von April bis Oktober täglich ab 6 Uhr im Pendelverkehr alle 20 bis 30 Minuten.

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Mit der Rügenfähre von Glewitz nach Stahlbrode 54.241276, 13.315937 Glewitzer Fähranleger, L30, Garz/Rügen, Deutschland (Routenplaner)